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Ausflugstipp vor der Haustüre #10 – Auf ein Wunder bei der heiligen Idda

Mönche hatten schon immer ein gutes Händchen für die Standortwahl ihrer Klöster: ruhig, idyllisch und wohltuend. So war es auch beim Kloster in Fischingen TG. Ein Besuch lohnt aber auch noch aus einem anderen Grund: Hier gibt es zudem die einzige Klosterbrauerei der Schweiz.

Ausflugstipp vor der Haustüre #10 – Auf ein Wunder bei der heiligen Idda

Die heilige Idda von Toggenburg ist kein Star im katholischen Heiligenhimmel. Sie kann kaum mithalten mit dem Ansehen vom heiligen Georg (der gegen Drachen kämpft), dem Klostergründer Gallus oder Franz von Assisi. Die Heilige ist ausserhalb des Tannenzapfenlandes kaum bekannt. In der Region aber ist sie eine Berühmtheit.

An ihrem Kenotaph, dem leeren Schmuckgrab, im Kloster Fischingen finden sich auch 800 Jahre nach ihrem Tod noch Menschen zum Gebet ein, entzünden Kerzen oder legen Blumen nieder. Und freilich besitzt Idda, wie es sich für eine Heilige geziemt, wundersame Kräfte. Sie hilft gegen Schmerzen jeglicher Art und bringt entlaufenes Vieh zurück in die Ställe der Toggenburger Bauern – so heisst es. Und dem Pilger, der hier auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela vorbeikommt, verarztet sie die Füsse. Dafür muss der Laufgeschundene nicht mehr tun, als seine Füsse in ein Loch unterhalb des Schmuckgrabes stecken.

Tour Upgrade

Ein Besuch im Kloster Fischingen kann man gut mit einer Wanderung in der Region verbinden. Eine abwechslungsreiche Strecke ist der Thurgauer Tannenzapfenweg, der auf 11 Kilometern (3,5 Stunden) durch die gewellte Landschaft führt und wieder am Kloster endet.

Das Kloster, gegründet im 12. Jahrhundert von Konstanzer Bischof (kurz danach liess sich die heilige Idda in einer Zelle einmauern, um Gott nahe zu sein), erhielt seinen jetzigen Ausbau im Barock. Stuck und Fresken gibt es also im Übermass. Wer Kunst liebt, kann sich hier in Details verlieben. Heute leben nur noch eine Handvoll Benediktiner-Mönche im Kloster. Daher wird ein Grossteil des Areals als Seminarhotel genutzt. Für den Besucher interessanter ist allerdings die Kloster-Brauerei (übrigens die einzige in der Schweiz), die unter dem Namen Pilgrim mehrere Biersorten braut. Eine Besonderheit ist das Bières d‘Abbaye Triple, das nach alter Trapistenbrauart hergestellt wird und so spritzig ist, dass es mit einem Champagnerkorken daherkommt.

In der Klosterwirtschaft kann man die Biere im Klostergarten geniessen oder ein Sixpack im Brauereiladen mitnehmen – manch einer behauptet gar, auch das Fischinger Bier vollbringt Wunder.

Travel Basics

Hinkommen Fischingen TG liegt etwa 20 Minuten von Wil SG entfernt. Die Anreise mit dem ÖV ist etwa schwieriger: mit dem Zug nach Sirnach von dort mit dem Bus weiter.

Einkehren Nebst der vorzüglichen Klostergastronomie gibt es in Fischigen noch die typische Dorfbeiz Sternen, die schon in der TV-Sendung «Bumann, der Restauranttester» etwas Ruhm erlangte. Übrigens: Jeden Samstag kann man im Kesselraum die Biere degustieren.

Runterkommen Die Benediktinermönche bieten verschiedene spirituelle Erlebnisse an: von Zen-buddhistischen Meditationen bis zu einwöchigen Leben im Kloster.

Informationen: www.klosterfischingen.ch; www.pilgrim.ch, www.sternen-fischingen.ch

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